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UNIVERSITÄT/250: 40 Jahre Kulturwissenschaften an Uni Hildesheim (idw)


Stiftung Universität Hildesheim - 20.10.2019

40 Jahre Kulturwissenschaften an Uni Hildesheim:
Praxis, Theorie und Geschichte von Künsten und Kulturen der Gegenwart


Die Hildesheimer Kulturwissenschaften feiern ihr 40-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumsfestakt am 25. Oktober 2019 und einer Jubiläumswoche. Seit vier Jahrzehnten verbinden Lehrende und Studierende konsequent Theorie und Praxis. Sie setzen sich mit der Praxis, Theorie und Geschichte von Künsten und Kulturen der Gegenwart auseinander. Seit 1979 sind etwa 4200 Hildesheimer Kulturabsolventinnen und Kulturabsolventen in Berufe in Theaterhäusern und Verlagen, in Schulen, in der Kulturverwaltung und Kulturellen Bildung bundesweit gegangen und prägen die kulturelle Arbeit in der Bundesrepublik Deutschland mit. Studieninteressierte können zwischen neun Bachelor- und Masterstudiengängen wählen.

Die Universität Hildesheim begeht das 40-jährige Jubiläum der Hildesheimer Kulturwissenschaften mit einem Jubiläumsfestakt am 25. Oktober 2019. Der Festakt ist öffentlich und eingebunden in eine Jubiläumswoche. Der Fachbereich Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation bietet ein vielfältiges Programm mit etwa 30 Veranstaltungen aus allen künstlerischen und wissenschaftlichen Disziplinen, darunter Lesungen und Autorengespräche, Künstlerinnengespräche, Paneldiskussionen, Vorträge, Workshops, Konzerte, Filmvorführungen, Theateraufführungen sowie Ausstellungen.

Im Wintersemester 1979/80 nahm die erste Generation der Kulturstudentinnen und Kulturstudenten ihr Studium in Hildesheim auf. Seit vier Jahrzehnten verbinden Lehrende und Studierende konsequent Theorie und Praxis. Interdisziplinarität und Ästhetische Praxis sind die Leitbegriffe, die seit 40 Jahren die Arbeit der Hildesheimer Kulturwissenschaften prägen. Heute können Studieninteressierte zwischen neun Bachelor- und Masterstudiengängen wählen.

Seit 1979 sind etwa 4200 Hildesheimer Kulturabsolventinnen und Kulturabsolventen in Berufe in Theaterhäusern und Verlagen, in Schulen, in der Kulturverwaltung und Kulturellen Bildung bundesweit gelandet und prägen die kulturelle Arbeit in der Bundesrepublik Deutschland mit. Auf dem Kulturcampus Domäne Marienburg der Universität Hildesheim lernen und arbeiten etwa 1300 Studentinnen und Studenten aus allen Bundesländern und dem Ausland sowie rund 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Seit 40 Jahren setzen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Studierende in Hildesheim mit der Praxis, der Theorie und der Geschichte von Künsten und Kulturen der Gegenwart sowie ihrer Vermittlung auseinander. Bühnen, Ateliers, Übungsräume, ein Fotolabor und Bilddidaktisches Forschungsstudio dienen Lehrenden und Studierenden als Laboratorien, in denen sie gemeinsam Wissen experimentell erweitern. Auf der mittelalterlichen Burganlage versammeln sich die Fächer Medien, Theater, Musik, Bildende Kunst, Philosophie, Populäre Kultur, Kulturpolitik und Literatur unter einem Dach.

Aus dem Programm:

Die Jubiläumsfeierlichkeiten beginnen mit dem studentischen Festival "State of the Art" (16. bis 19. Oktober 2019). Das Studierenden-Festival aktuelle und ehemalige Produktionen; organisiert vom "State of the Art" und "ab.hier.kultur". Außerdem stellt das Graduiertenkolleg "Ästhetische Praxis" seine Forschungsvorhaben vor. In verschiedenen Formaten werden während der Jubiläumsfeierlichkeiten aktuelle und ehemalige Lehrende wie Studierende der Hildesheimer Kulturwissenschaften Aufführungen, Workshops, Diskussionen und Ausstellungen vorstellen.

Ein großer Festakt mit Empfang erinnert am 25. Oktober 2019, von 16:00 bis 20:00 Uhr im Audimax am Hauptcampus der Universität Hildesheim an den Beginn der Hildesheimer Kulturwissenschaften (mit anschließendem Empfang, Schmaus und abendlichem Fest in der Kulturfabrik Löseke mit Kuwi-Bands und Kuwi-Djs). Und es findet ein großes Alumni-Treffen mit Workshops und Vorträgen vieler ehemaliger Studentinnen und Studenten statt.

Am 26. Oktober 2019 läuft abschließend eine Veranstaltung in der Literaturkirche St. Jakobi. Diskutiert wird über Transformationen und die Frage, wie die Kulturinstitutionen der Zukunft aussehen und welche Ausbildung sie brauchen.

Weitere Veranstaltungen während der Jubiläumswoche sind zum Beispiel:

  • In Zukunft lektorieren: Gespräch über weitreichende strukturelle und mediale Veränderungen im Buchmarkt
  • Hildesheimer Wege zwischen Theatermusik und Musiktheater
  • Philosophie in den Medien
  • Konsumkultur. Eine Standortbestimmung
  • Große Erwartungen: Was das Projektsemester war, ist und sein kann
  • Underdocs - die Gegenwart des Dokumentarfilms
  • Ästhetische Praxis: Ein Graduiertenkolleg stellt sich vor
  • Fotografie-Ausstellungen als Reflexionsräume
  • Transformationen. Wie sehen die Kulturinstitutionen der Zukunft aus? Und welche Ausbildung brauchen sie?

Einblicke in die Hildesheimer Kulturwissenschaften

1300 Studierende aus dem gesamten Bundesgebiet lernen auf dem Kulturcampus Domäne Marienburg

Seit seinem Beginn im Wintersemester 1979/80 hat der damals als "Kulturpädagogik" eingeführte Modellstudiengang konsequent auf die Zusammenarbeit der wissenschaftlichen Disziplinen und auf die Spannung von Theorie und Praxis gesetzt. "Interdisziplinarität und Ästhetische Praxis sind die Leitbegriffe, die seit 40 Jahren die Arbeit des Fachbereichs prägen", wie es der Kulturwissenschaftler Professor Stefan Krankenhagen formuliert, "ob in den Diplomstudiengängen der Anfangszeit oder in den aktuellen neun Bachelor- und Masterstudiengängen".

Die Universität Hildesheim bildet in den Kulturwissenschaften etwa 1300 Studentinnen und Studenten aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland auf dem Kulturcampus Domäne Marienburg aus. Auf der mittelalterlichen Burganlage versammeln sich die Fächer Medien, Theater, Musik, Bildende Kunst, Philosophie, Populäre Kultur, Kulturpolitik und Literatur unter einem Dach.

Der Studiengang "Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis" verbindet Theorie und Praxis und ist der älteste Studiengang in Deutschland, der seit 1979 für Berufe in Theaterhäusern und Verlagen, in Schulen, in der Kulturverwaltung und Kulturellen Bildung qualifiziert. Auf dem Kulturcampus arbeiten rund 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Künstlerische Praxis ist Teil der Forschung und Lehre

Künstlerische Praxis ist auf dem Kulturcampus ein wesentlicher Bestandteil von Forschung und Lehre. Im Burgtheater wechseln Lehrende und Studierende zum Beispiel zwischen Bühne, Seminarraum, Büro und Bibliothek - Kern des Komplexes ist ein 200 m² großer Theaterraum mit moderner Bühnentechnik. Das erste Mal entstand bundesweit ein theaterwissenschaftliches Forschungsgebäude mit Bühne und Lager. Der Bühnenraum kann nach allen Seiten geöffnet werden.

"Die Theaterbühne ist unser Forschungsgerät, unsere Bühne ist ein Labor. Künstlerische Praxis ist auf unserem Campus zentral. Wir forschen nicht nur über kulturelle Praxis, sondern machen kulturelle Praxis als integralen Bestandteil von Forschung und Lehre", sagt der Theaterwissenschaftler Professor Jens Roselt.

Ästhetische Praxis erforschen

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen auf dem Kulturcampus die Öffnung der traditionellen Künste in den Lebensalltag, in außereuropäische Praktiken und in die Pop- und Konsumkultur. Im Graduiertenkolleg "Ästhetische Praxis" wird dieser Ansatz aktuell von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 3,4 Millionen Euro gefördert.

Die Doktorandinnen und Doktoranden aus Philosophie und Soziologie sowie der Kunst-, Literatur-, Theater-, Musik- und Kulturwissenschaft untersuchen in den nächsten fünf Jahren etwa Probenprozesse im Theater, Schreibräume in der Literatur, Strategien musikalischen Denkens und Verfahren der Popularisierung. Im Rahmen des Jubiläums präsentieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am 24. und 25. Oktober ihre Forschungsprojekte erstmals der Hochschulöffentlichkeit.

Weitere Forschungsschwerpunkte der Hildesheimer Kulturwissenschaften sind etwa in der "Forschungsstelle Konsumkultur" und dem "Bilddidaktischen Forschungsstudio" gebündelt. Letzteres untersucht, in Zusammenarbeit mit Schulen der Region, wie Kinder über Bilder sprechen und Bilder produzieren. Die "Forschungsstelle Konsumkultur" verfolgt seit 2017 eine kulturwissenschaftliche Perspektive auf Theorie, Geschichte und Ästhetik des modernen Massenkonsums.

Bundesweit bekannt ist auch der Forschungsschwerpunkt zur interkulturellen Philosophie, der die Vielfalt der Denktraditionen weltweit sichtbar macht und den europäisch zentrierten Blick in der Geschichtsschreibung hinterfragt. Bis 2024 schreiben Hildesheimer Philosophen eine global orientierte Philosophiegeschichte. Die DFG fördert diese innovative Forschung mit 1,25 Millionen Euro.

Am UNESCO-Lehrstuhl "Cultural Policy for the Arts in Development" (Kulturpolitik für die Künste innerhalb gesellschaftlicher Entwicklungsprozesse) wiederum untersucht ein Forschungsteam mit internationalen Partnern den Einfluss der Künste auf gesellschaftliche Entwicklungsprozesse.

Bundesweit einmalig - Forschung und Lehre auf einer denkmalgeschützten 650 Jahre alten sanierten Burganlage

Die ältesten Teile der Burganlage, der Burgturm und das "Hohe Haus", wurden 1346 von Bischof Heinrich III. erbaut. Zerstörung und Umnutzung gehören zur 650 Jahre alten Geschichte der Wasserburg: die Gebäude haben Kriege und Sturmschäden erlebt, wurden zum landwirtschaftlichen Betrieb und zur Konserven- und Eisfabrik umgebaut. Der Kulturcampus ist ein Beispiel für den Erhalt und die zeitgemäße Nutzung historischer Bauten; die denkmalgeschützte Burganlage wurde für den Fachbereich "Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation" saniert und erweitert.


40 JAHRE KULTURWISSENSCHAFTEN
Das große Jubiläumsfest in Hildesheim
Website zum Jubiläum u.a. mit Bildergalerie, Historie und Programm:
https://www.uni-hildesheim.de/kulturpraxis/jubilaeum2019


Weitere Informationen unter:
https://www.uni-hildesheim.de/neuigkeiten/40-jahre-kulturwissenschaften-in-hildesheim-1/
- 40 Jahre Kulturwissenschaften an der Universität Hildesheim

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution102

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Stiftung Universität Hildesheim, 20.10.2019
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Oktober 2019

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