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UNIVERSITÄT/030: Gastprofessur für Ai Weiwei an der Universität der Künste Berlin (UdK Berlin)


Universität der Künste Berlin - 20. April 2011

Der Künstler Ai Weiwei erhält eine von der Einstein Stiftung Berlin finanzierte Gastprofessur an der Universität der Künste Berlin


Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am heutigen Mittwoch [20.4.11 ] verkündeten Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner, Vorstandsvorsitzender der Einstein Stiftung Berlin, und UdK-Präsident Prof. Martin Rennert die Berufung des chinesischen Künstlers Ai Weiwei an die Universität der Künste Berlin.

Die Gastprofessur wird aus Mitteln der Einstein Stiftung Berlin finanziert. Sie wird an die ebenfalls von der Einstein Stiftung Berlin geförderte Graduiertenschule der UdK Berlin angegliedert sein.

Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner erklärte: "Ich freue mich, dass es mit der Gastprofessur für Ai Weiwei durch die Einstein Stiftung Berlin gelingen wird, eine der bekanntesten zeitgenössischen Künstlerpersönlichkeiten in die Ausbildung junger Berliner Studierender einzubinden. Ai Weiwei wird der einmaligen, so wichtigen Wechselwirkung zwischen Kunst und Wissenschaft in Berlin eine neue Dimension verleihen."

"Ai Weiwei zählt zu den international anerkannten und wichtigsten Vertretern der Gegenwartskunst, der sich in seinem Werk sowohl in der Bildenden Kunst als auch in künstlerischen und wissenschaftlichen Fragestellungen bewegt. Insofern entspricht er mit seinem Oeuvre exakt

den Inhalten der aufeinander bezogenen Schwerpunkte der durch die Einstein Stiftung Berlin geförderten Graduiertenschule für die Künste und die Wissenschaften an der UdK Berlin. Seine Integration in deren Arbeit ist ein entscheidender Zuwachs an diskursiver Qualität," so Prof. Martin Rennert zur Berufung von Ai Weiwei.

Auf dem Podium saß auch der Künstler Olafur Eliasson, seit 2008 Professor an der UdK Berlin und Leiter des Instituts für Raumexperimente der UdK Berlin. Eliasson betonte, dass geplant sei, Ai Weiwei auch in die Arbeit seines Instituts einzubinden.

Bereits seit Dezember 2010 läuft das Verfahren zur Berufung von Ai Weiwei an die UdK Berlin. Im April wurde er von der chinesischen Regierung inhaftiert und sein Atelier zerstört. Dies führte dazu, dass die beteiligten Institutionen die Berufung beschleunigten und ihre Verhandlungen intensivierten. "Die Universität der Künste Berlin steht für die Freiheit der Kunst und mithin für die Freiheit der Künstler. Es ist einer den differenzierten, herausgehobenen künstlerischen Aussagen verpflichteten Hochschule wie der UdK Berlin ein zentrales Anliegen, die offene Sprache der Künste zu verteidigen," kommentiert Prof. Martin Rennert die aktuelle Situation des Künstlers.

Der Zeitpunkt des Antritts der Professur ist unklar. "Wir hoffen, dass Ai Weiwei in Kürze seine Arbeit hier aufnehmen kann und danken der Einstein Stiftung für ihre Unterstützung," so Prof. Martin Rennert auf der Pressekonferenz.


Die Einstein Stiftung Berlin wurde 2009 vom Land Berlin gegründet und ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts. Ihr Ziel ist es, Wissenschaft und Forschung in Berlin auf internationalem Spitzenniveau zu fördern, insbesondere durch Unterstützung von Institutionen übergreifenden Forschungsschwerpunkten und -projekten, gezielter Nachwuchsförderung, Berufungen zur Gewinnung herausragender Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, forschungsorientierten Lehrangeboten und internationaler Netzwerkbildung.

Die Universität der Künste Berlin ist weltweit eine der größten künstlerischen Hochschulen in Europa und die einzige, die alle Disziplinen der Kunst und der auf sie bezogenen Wissenschaften in sich vereint. An den vier Fakultäten Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst sowie dem Zentralinstitut für Weiterbildung werden über 40 künstlerische, künstlerisch-wissenschaftliche und künstlerisch-pädagogische Studiengänge angeboten. Von rund 4000 Studierenden stammt etwa ein Fünftel aus dem Ausland. Die Geschichte der UdK Berlin reicht zurück bis zur Gründung der brandenburgisch-preußischen Akademie der Künste im Jahr 1696. Ihre heutige Form erhielt sie 1975 durch den Zusammenschluss der Hochschule für bildende Künste und der Hochschule für Musik und darstellende Kunst zur Hochschule der Künste (HdK). Seit 2001 trägt die Universität der Künste Berlin ihren heutigen Namen. Präsident ist seit Januar 2006 Prof. Martin Rennert. Mit mehr als 500 Veranstaltungen im Jahr trägt die UdK Berlin maßgeblich zum kulturellen Leben der Stadt bei.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 20. April 2011
Universität der Künste Berlin
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. April 2011