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UNIVERSITÄT/010: Irische Gastprofessorin am Göttinger Institut für Kulturanthropologie (idw)


Georg-August-Universität Göttingen - 04.05.2010

Irische Gastprofessorin unterrichtet am Göttinger Institut für Kulturanthropologie

Prof. Dr. Máiréad Nic Craith untersucht Geschichte Nordirlands aus kulturwissenschaftlicher Sicht


Ein Semester lang forscht und lehrt Prof. Dr. Máiréad Nic Craith am Institut für Kulturanthropologie der Universität Göttingen. Neben der Einführung in die Sprache und Literatur des modernen Irlands beschäftigt sie sich mit den verschiedenen Geschichtsanschauungen und Traditionen der katholischen und protestantischen Bevölkerungsgruppen Nordirlands. Prof. Nic Craith ist eine ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet der Heritage Studies, also der Erforschung von Kulturerbe. In ihrem aktuellen Projekt untersucht sie das Zusammenspiel von Sprache, Biographie und Lebensgefühl mehrsprachiger Autoren, beispielsweise von Schriftstellern, deren Leben und Werk von zwei Sprachen und zwei Kulturen beeinflusst wird. Prof. Nic Cratih hat zudem mehrere Preise für ihre in Gälisch verfasste Poesie erhalten, eine Sprache, die sie selbst fließend spricht. In Göttingen haben die Studierenden nun die Möglichkeit, diese alte irische Sprache zu hören und selbst die Grundzüge zu erlernen.

Die aus dem Süden Irlands stammende Forscherin wurde an der Nationaluniversität von Cork promoviert und 1992 an die Universität Liverpool berufen, wo sie am Institut für Irlandstudien wirkte. 2001 zog Prof. Nic Craith zurück ins nordirische Derry, um an der University of Ulster eine Professur für Europäische Kultur und Gesellschaft anzutreten. Dort baute sie in den folgenden Jahren die Academy for Irish Cultural Heritages auf. 2009 wurde der Forscherin die größte wissenschaftliche Ehre Irlands zuteil: Sie wurde in die Königliche Irische Akademie berufen und trägt nun den Titel MRIA (Member of the Royal Irish Academy). "Prof. Nic Craith ist eine der wenigen Europäischen Ethnologen, die zur Verbindung von Sprache und Identität ebenso wie zum Bereich Sprache und Policy, also des Zusammenhangs von Minoritätensprachen und Politik, gearbeitet haben", so Prof. Dr. Regina Bendix vom Institut für Kulturanthropologie. "Nordirland als Region ist aufgrund seiner politischen Geschichte für die kulturwissenschaftliche Forschung besonders interessant und wichtig", betont Prof. Bendix weiter.

Die Gastprofessur von Prof. Nic Craith wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert und wurde zusammen mit dem Seminar für Anglistik der Universität Göttingen eingeworben. Der DAAD ist die weltweit größte Förderorganisation für den internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution77


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Georg-August-Universität Göttingen, Dr. Bernd Ebeling, 04.05.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Mai 2010