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UNIVERSITÄT/005: Videopodcasts aus der Universität (forsch - Uni Bonn)


forsch 1/2010 - Februar 2010
Bonner Universitäts-Nachrichten

Videopodcasts aus der Universität
uni-bonn.tv bietet bundesweit einzigartige Forschungs-PR

Von Ulrike Eva Klopp


Unter riesigen Dinosaurierskeletten, im Labor, im Hörsaal, unter freiem Himmel oder im Amtszimmer des Rektors: Überall dort und an vielen weiteren Orten hat das Team von uni-bonn.tv schon seine Kamera aufgebaut und Podcasts gedreht. Seit zwei Jahren fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft das bundesweit bisher einzige Projekt dieser Art an einer Universität. Im Zentrum stehen die Sonderforschungsbereiche. Gleichzeitig werden Themen des Hochschulalltags und besondere Ereignisse gezeigt: Alle Einrichtungen der Universität können gegen eine Pauschale eigene Podcasts in Auftrag geben.


Der Nachwuchs - sowohl die Studierenden wie Forscher und Hochschullehrer - nutzt das Internet und alle dort angebotenen Formate mit steigender Tendenz. "Videopodcasts sind beliebt, weil man sie unabhängig von Sendezeiten und an vielen Orten ansehen kann", sagt Koordinator Klaus Herkenrath. "Studierende bevorzugen Medienerzeugnisse, die ihre 'peer group' selbst erstellt hat. So entstand die Idee, studentische Podcast-Macher zu engagieren."

Das Projekt wird von der DFG gefördert. Sie verspricht sich davon, dass die Themen und Ergebnisse der von ihr geförderten Sonderforschungsbereiche (SFB) besser öffentlich wahrgenommen, verstanden und als wichtig für die Gesellschaft begriffen werden. Gleichzeitig zeigt uni-bonn.tv Themen aus der Hochschule jenseits ihrer SFB in Videopodcasts - dann aus Mitteln der Universität produziert. "Forschung steht im Mittelpunkt von uni-bonn.tv, aber auch andere interessante und wichtige Themen des Hochschulalltags und öffentliche Ereignisse wie Kinderuni, Wissenschaftszelt oder Wissenschaftsrallye sollten eine Chance haben", sagt Dr. Andreas Archut, Leiter der Abteilung Presse und Kommunikation, bei der uni-bonn.tv angesiedelt ist. Auftraggeber waren unter anderen bereits die Medizinische und die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät, das LIMES-Institut, das Dezernat für Internationale Angelegenheiten oder auch das studentische Bonner Rechtsjournal. Sie haben 2009 - zum Teil auch schon öfter - die Dienste von uni-bonn.tv in Anspruch genommen und zahlen dafür eine Pauschale, mit der vor allem die Leistungen der studentischen Videojournalisten - der "VJs" - für ihren Auftrag finanziert werden. Außerdem bietet uni-bonn.tv Medientrainings für Wissenschaftler an und schult künftige VJs beim Kameratraining für ihren Einsatz.

Vor einem Dreh dürfen die VJs den Vollständigkeitscheck nicht vergessen und haben einiges zu tragen: Immer dabei sind Kamera samt Ersatzakku, Stativ, Mikrophon und natürlich DV-Cassetten. Sobald es um Innenaufnahmen geht - fast immer - ist der schwere Lichtkoffer Pflicht. Das Kamera-Mikro fängt die unverzichtbare Atmosphäre am Drehort ein; zusätzliche Mikros werden gebraucht, um O-Töne aufzunehmen - also ebenfalls fast immer. Eine Stunde oder mehr sind zur Vorbereitung nötig, weil an keinem Ort gleiche Bedingungen herrschen. "Alle Bilder, die bei einem Termin nicht gedreht werden konnten, sind nicht wiederholbar", weiß Klaus Herkenrath. Was war der spannendste, ungewöhnlichste Einsatz? "Das kann man nicht so genau sagen, weil wir mit unseren Herausforderungen gewachsen sind: Im April 2008 fanden wir die Kinderuni Extrem spannend, weil es in dem großen Hörsaal ein Problem mit dem Licht gab", erzählt Herkenrath. "Später dachten wir, dass ein Dreh wie die Hannover-Messe nun bestimmt der absolute Höhepunkt sein und bleiben würde - bis wir kurz danach die nächste Herausforderung annahmen. Spannend ist auch, dass Auftraggeber oder Externe meist gar nicht wahrnehmen, wann es für uns kritisch wird. Bisher hat aber alles geklappt."

Wenn ein Dreh gelaufen ist, kommen die derzeit aktivsten VJs, Henner Euting und Marcus Berinski, mit einer Menge Material zurück in ihr kleines "Studio" in der Poppelsdorfer Allee. Einspielen, Digitalisieren und Sichten steht dann auf ihrem Programm. Sie erstellen Schnittplan, Sprecher-Text und Grobschnitt, binden Grafik-Elemente wie Intro und Abspann ein und vertonen das Ganze. Den fertigen Podcast ins Netz zu stellen und später abzurufen, wie oft er angesehen wird, ist dann nicht nur für sie spannend, sondern auch für studentische Moderatoren, die sich selbst(kritisch) auf dem Bildschirm beobachten.

Informationen: www.uni-bonn.tv
E-Mail: klaus.herkenrath@uni-bonn.de, Telefon 0228/73-9464


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Quelle:
forsch - Bonner Universitäts-Nachrichten Nr. 1, Februar 2010, Seite 37
Herausgeber:
Rektorat und Senat der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Abt. 8.2 - Presse und Kommunikation
Poppelsdorfer Allee 49, 53115 Bonn
Tel.: 0228/73 76 47, Fax: 0228/73-74 51
E-Mail: forsch@uni-bonn.de

forsch erscheint viermal pro Jahr


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. März 2010