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SPRACHE/655: Fachkongreß - "Grenzen überschreiten - sprachlich - fachlich - kulturell" (idw)


Universität Leipzig, Caroline Kieke, 25.09.2009

Grenzen überschreiten: sprachlich - fachlich - kulturell


Mit der zunehmenden Mobilität in unserer globalisierten Gesellschaft kommt der Fremdsprachenforschung eine wachsende Bedeutung zu, denn sie entwickelt spezifische Methoden für das Erlernen fremder Sprachen. Sprache erlaubt es dem Menschen, Grenzen zu überwinden. Unter dem Motto "Grenzen überschreiten: sprachlich - fachlich - kulturell" veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für Fremdsprachenforschung (DGFF) an der Universität Leipzig deshalb den 23. Internationalen Kongress für Fremdsprachendidaktik. In der Zeit vom 30.09. bis zum 03.10.2009 werden dazu rund 700 TeilnehmerInnen erwartet.

Die Speisekarte im französischen Restaurant, der Ruf des Muezzin über den Dächern von Istanbul oder die World News auf BBC in Englisch - fremde Sprachen sind der Schlüssel zu neuen Ländern und Kulturen. Türöffner ist in vielen Fällen ein ambitionierter und gut strukturierter Unterricht. Doch was zeichnet den aus? In den letzten Jahren haben sich die Antworten darauf verändert. So ist beispielsweise durch die Debatten über eine Mehrsprachigkeitsdidaktik und ein Gesamtsprachencurriculum die scheinbar so klar definierte Grenze zwischen den einzelnen Sprachen im Lernprozess fragwürdig geworden. Die zunehmende Bedeutung des bilingualen Lernens hat die Grenzen zwischen Sprach- und Fachunterricht aufgeweicht, und methodische Paradigmen sind einem kooperativen Neben- und Miteinander gewichen. Die schwindende Bedeutung auch (sprach-)politischer Grenzen im Zuge der viel beschworenen Globalisierung stellt Lehrende und Forschende vor völlig neue Herausforderungen.

Umdenken und Neudenken ist gefragt. In drei Planarvorträgen stellen ReferentInnen daher vor, wie bisherige Erkenntnis- und Handlungsgrenzen des Fremdsprachenunterrichts und der Fremdsprachenforschung überwunden werden können. Zusätzlich behandeln wissenschaftliche Vorträge und Diskussionen Themen wie Mehrsprachigkeitsdidaktik, bilinguales Lernen über einzelne Fächer hinaus und natürlich die Ausbildung von Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrern. Es geht außerdem um Rahmenbedingungen wie die europäische und globale Sprachenpolitik und um Neuland in der Sprachvermittlung im multilingualen Klassenraum, das Fremdsprachenlernen mit digitalen Medien, die Frage nach dem Sinn von Lernaufgaben, um Fremdsprachenbegegnungen im Rahmen frühpädagogischer Bildung, Kinder- und Jugendliteratur oder Dramapädagogik im Fremdsprachenunterricht. Die Fragen der Referierenden sind dabei ebenso konkret wie drängend. Ein Beispiel dafür sind die (zweit-)sprachlichen Probleme von Zuwandererkindern beim Übergang von der Vor- in die Grundschule.

Bewusst kommen neben renommierten Fremdsprachenforschern auch junge Nachwuchswissenschaftler zu Wort. Auf einer eigenen Arbeitstagung einen Tag vor Beginn der Konferenz haben angehende Forscher die Möglichkeit, sich mit erfahrenen Wissenschaftlern über Bewerbungs- und Karriereerfahrungen und über das wissenschaftliche Publizieren auszutauschen.

Im Rahmen des Kongresses werden zwei große Preise für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Fremdsprachendidaktik und des Fremdsprachenunterrichts verliehen, der Hans-Eberhard-Piepho-Preis (Englisch) und der Ludger-Schiffler-Preis (Französisch).

Das ausführliche Programm sowie sämtliche Informationen zum Kongress finden sich im Internet. Die Tagung fügt sich thematisch wie organisatorisch in das große Jubiläumsprogramm der Universität Leipzig mit dem Leitspruch "Aus Tradition Grenzen überschreiten".

Datum: 30.09.2009 bis 03.10.2009

Veranstaltungsort:
Campus am Augustusplatz, Seminargebäude,Universitätsstraße 3 sowie Hörsaalgebäude, Universitätsstraße 5, 04109 Leipzig

Alle Plenarvorträge finden im Hörsaalgebäude im Hörsaal 9 statt.

Weitere Informationen unter:
http://www.uni-leipzig.de/dgff2009 Tagungsprogramm

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution232


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Leipzig, Caroline Kieke, 25.09.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. September 2009