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MELDUNG/077: Wie Stadtpolitik von Science-Fiction lernen kann (idw)


Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) - 22.01.2016

Wie Stadtpolitik von Science-Fiction lernen kann


Eine vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) beauftragte Studie zeigt, wie Stadtpolitik anhand von Zukunftsvisionen in Filmen, Literatur oder Videospielen Potenziale und Risiken der Stadt von morgen ausmachen kann.


Technische Innovationen wie Tablets, Smartphones oder selbstfahrende Autos, die vor vielen Jahren noch Science-Fiction waren, sind heute längst Alltag. Eine vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) beauftragte Studie zeigt, wie Stadtpolitik anhand von Zukunftsvisionen in Filmen, Literatur oder Videospielen Potenziale und Risiken der Stadt von morgen ausmachen kann. "Science-Fiction erzählt von gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen. Dabei gelingt den Autoren, was der Forschung und Stadtplanung oft nicht gelingt: Sie erzeugen Zukunftsbilder in unseren Köpfen", sagt Stephan Günthner, der im BBSR die Studie geleitet hat: "Die Studie macht an vielen Beispielen deutlich, auf welche Weise Stadtpolitik von Science-Fiction lernen kann."

Die Autoren der Science-Fiction kommentieren unsere Gegenwart im Gewand der Zukunft. Science-Fiction diskutiert digitale Welten und beschäftigt sich kritisch mit gesellschaftlich bedeutsamen Themen wie Umweltzerstörung, Ressourcenmangel, sozialer Gerechtigkeit, Überwachung oder den Folgen künstlicher Intelligenz. Ihre in der Zukunft liegenden Schauplätze sind teilweise sehr vertraut, teilweise fremdartig. Die so entstehenden Szenarien sind zwar extrem, können aber zum Nachdenken anregen. Aussagen über die Zukunft machen Science-Fiction-Werke daher zwar nicht möglich, wohl aber Aussagen über künftige Handlungsfelder, denen sich auch die Stadtforschung widmen sollte.

Projektleiter Günthner zeigt sich vom ungewöhnlichen Ansatz der Studie überzeugt: "Wir nutzen in unserem Alltag Technologien, die vor Jahrzehnten noch Science-Fiction waren. Das ist kein Zufall. Forscher haben diese Zukunftsbilder gezielt auf ihren Nutzen hin abgeklopft. Die Städte der Science-Fiction sind Zukunftsprojektionen, aus denen städtische Politik Hinweise auf Chancen und Risiken für die Gesellschaft von morgen ableiten kann."

Die Studie ist Teil des Forschungsclusters "Smart Cities" des BBSR. Die Projekte des Clusters untersuchen die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Städte und entwickeln Leitlinien, damit Stadtpolitik die Entwicklung möglichst gut gestalten kann.

Die Veröffentlichung "Von Science-Fiction-Städten lernen" kann kostenfrei per E-Mail (gabriele.bohm@bbr.bund.de) angefordert werden. Eine elektronische Version ist unter www.bbsr.bund.de in der Rubrik "Veröffentlichungen" abrufbar [1].


Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Es berät die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.


Download:
[1] www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/Sonderveroeffentlichungen/2016/science-fiction-staedte-dl.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution957

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR),
Christian Schlag, 22.01.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Januar 2016

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