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SAMMLER/043: Hergé lässt wieder die Kassen klingeln (Szene WHatcher)


Szene WHatcher - Das Flyer-Zine der trivialen Szene und Anzeiger für triviales Entertainment seit 1995
No. 290 vom 21. Juni 2011


Hergé lässt wieder die Kassen klingeln



Auf einer Versteigerung von Objekten rund um den Comic-Autor und -Zeichner Hergé, am 22. Mai 2011 in dem Auktionshaus Rops in Saint-Servais, Belgien, wechselten spektakuläre Gegenstände zu bemerkenswerten Hammerpreisen den Besitzer. Unter den 504 Losen befand sich viel Sammelnswertes von Redaktionsfotos über frühe Tintin-Ausgaben sowie Figuren, Skizzen, Zeichnungen bis hin zu einem Ölgemälde des Meisters.

Obwohl einige Stücke, wohl ob des für den Moment etwas zu hoch angesetzten Start- bzw. Schätzpreises, gebotslos blieben, konnte sich das Auktionshaus über ein Gesamtresultat von insgesamt 385.000 Euro freuen. Den höchsten Hammerpreis erzielte das besagte, abstrakte, 60 x 50 cm grosse Ölgemälde Hergés aus dem Sommer 1963, das 28.000 Euro einbrachte.

Weitere Höchstgebote wurden für Comic-Ausgaben von Tintin en Amérique abgegeben. Eine Ausgabe von Les Aventures de Tintin Reporter du Petit "Vingtième" en Amérique - Les Editions du Petit "Vingtième", Brüssel, aus dem Jahr 1932, wurde für 11.000 Euro und ein sehr seltenes Exemplar von Collection des Albums Coeurs-Vaillants - Les Aventures de Tintin et Milou en Amérique, Edition OgéO, Paris, von 1934, für 13.000 Euro versteigert. Die OgéO-Ausgabe weicht mit dem Maß 27 x 19 cm deutlich von dem klassischen Casterman-Format ab und einige Texte der Brüsseler Petit "Vingtième"-Ausgabe wurden hier für den französischen Markt überarbeitet. Mit einer angeblichen Auflage von nur 2.000 Exemplaren gehört dieser Tintin-Band zu den grossen Raritäten.

Der Boom für Objekte aus dem Hergé-Universum ist ungebrochen, was leider vielerorts auch zu unrealistischen Einschätzungen und Bewertungen führt - erfreulicherweise reguliert sich der Markt an diesem Punkt immer wieder von selbst.

Infos auf www.rops.be

Bildunterschrift der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildung einer Tintin-Bronzefigur:

Das Los 329. Eine 20 cm hohe, signierte, im cire perdue-Verfahren hergestellte Tintin-Bronzefigur des Künstlers Nat Neujean aus dem Jahr 1953, nummeriert II/III, mit Authentizitäts-Zertifikat. Die kleine Skulptur diente der Firma Mirim als Vorlage für ihre 3D-Vinyl-Modelle. Schätzpreis 8.000/10.000 Euro, Hammerpreis 10.000 Euro. (Bei der Nummerierung der Figuren herrscht offenbar Uneinigkeit, da Exemplare bekannt sind, die z.B. die Beschriftung IV/VI tragen sollen. Es ist möglich, dass die römischen Zahlen schlecht lesbar sind, so dass eventuell die II/III irrtümlich als IV/VI gedeutet wurde - oder umgekehrt.)


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Quelle:
Szene WHatcher - Flyer-Zine der trivialen Szene und Anzeiger für
triviales Entertainment seit 1995 , No. 290 vom 21. Juni 2011
Herausgeberin: Gaby Heinkow
Luisenstrasse 32, 12209 Berlin-Lichterfelde
Telefon: 030-768 051 22
E-Mail: heinkow@gmx.de
Internet: http://www.szene-wHatcher.de

veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Juni 2011