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KIDS/210: Bart Simpson Comics - Sonderband 7 (SB)


Karen Bates, John Costanza, Bill Morrison, Chuck Dixon und andere


Bart Simpson Comics - Sonderband 7

Das brillante Bart Simpson Buch



14 Geschichten aus den "Bart Simpson"-Heften 25 bis 28 enthält der nunmehr siebte Sonderband zur Serie, die seit einiger Zeit ein eigenes Profil entwickelt und sich vom Status eines Ablegers für kleine Kinder gelöst hat. Mittlerweile präsentieren die "Bart Simpson Comics" Geschichten, in denen zwar immer noch Kinder die Hauptrolle spielen, die ansonsten aber zumeist fast ebenso komplex sind wie diejenigen der Hauptserie. Lediglich mit den Anspielungen wird nach wie vor etwas sparsamer umgegangen.

Gleich in der ersten Story macht der Leser einen Direkt-Ausflug ins Genre: "Ich werde wohl nie mehr Comic-Fan sein - denn wenn ich für sie arbeite, bin ich ja automatisch Profi", merkt Bart an, als er seinen Aushilfsjob als Assistent des Comic-Typen bei der "SPRINGGRAFLITSEQUKUNSTCOMSAMKARTCON", der "Springfielder Messe für grafische Literatur, sequentielle Kunst, Comics und Sammelkarten" antritt. Dieser möchte während der Veranstaltung allerdings mit "Nummer Eins" angeredet werden möchte - um, wie er sagt, die großartigen Leistungen von Jonathan Frakes zu würdigen. Barts Einwurf, warum es eine Würdigung eines alten Star Trek- Darstellers sei, wenn er seinen Brötchengeber "Nummer Eins" nennt, kontert der Comic-Typ, pardon, "Nummer Eins" mit einigen wohlgesetzten Zitaten aus dem Genre. Dann läßt er Bart die Sachen in die Messehalle tragen und den Stand aufbauen - ganz alleine - was dieser, wenn auch murrend, zur Zufriedenheit erledigt. Der Arbeitseifer des ansonsten eher als renitent bekannten Knaben resultiert aus dem in Aussicht gestellten Lohn: Eine gut erhaltene, seltene "Radioactive Man"-Ausgabe.

Auch nachdem der Stand aufgebaut ist, hat "Nummer Eins" keine Zeit für schnöde Verkaufsarbeit. Zahlreiche Aktivitäten harren seiner. So kommt es, daß Bart allein hinter dem Tresen sitzt, als ein Messe-Angestellter vorbeikommt, um die Standgebühr zu kassieren. Als der Knabe nicht gewillt ist, ihm diese auszuhändigen, greift der Mann sich kurzerhand Barts wertvolles Heft, den Lohn all seiner Mühen. Als "Nummer Eins" nach Stunden endlich wieder auftaucht, nur um sich eilig für einen Kostümwettbewerb umzuziehen, stellt Bart ihn zur Rede. Die Sache mit dem Heft sei nicht so schlimm, meint der Comic-Typ, es sei nur ein Nachdruck gewesen, höchstens zwei Dollar wert. Da platzt Bart der Kragen, denn so dermaßen hereinlegen läßt sich wohl keiner gern. Kurzerhand schnappt Bart sich ein Megaphon und lädt alle Anwesenden ein, sich kostenlose Comics zu holen ...

Kurze Zeit später ist alles vorbei. Bart und der Comic-Typ sitzen inmitten der Trümmer ihres Standes. Und, siehe da, "Nummer Eins" hat ein Einsehen und entschuldigt sich bei Bart, der daraufhin gewillt ist, weiter für ihn zu arbeiten.

Auch "Da ist was faul" so der bezeichnende Titel einer weiteren Geschichte, ist ein Beispiel für die neue Machart. Faul ist nämlich ein Baum im Garten der Simpsons - ihr einziger und noch dazu trägt er das Baumhaus von Bart und Milhouse. Doch Agent Darke von der Abteilung für Agrikultur ist unerbittlich. Stammfäule sei eine höchst ansteckende Krankheit, daher müsse der Baum unverzüglich gefällt werden. Bart und Milhouse verschanzen sich im Geäst und können für den Moment das Schlimmste verhindern, doch am nächsten Tag soll der Baum fallen. Ein Holzfällertrupp, den der Agent gleich mitgebracht hat, schlägt über Nacht im Garten sein Lager auf. Gerade noch rechtzeitig hat Lisa die rettende Idee: Sie bittet Professor Frink um Hilfe, der neben zahlreichen anderen Titeln auch einen in Baumpathologie hat. Auf Lisas Drängen hin erklärt Frink sich auch tatsächlich bereit, mitzukommen, verabreicht dem arg kränkelnden Stamm in buchstäblich letzter Sekunde eine Injektion - und siehe da, der Baum ist geheilt. Zum Dank fügt Bart der Baumhaus-Regel #63: "Niemand zugelassen außer Bart und Milhouse" eine Erweiterung hinzu: "und Lisa". "Ein kleiner Schritt für ein Mädchen, ein großer für die Menschheit", sagt sie stolz in Anlehnung an den bekannten Mondlande-Spruch von Neil Armstrong.

Aber nicht nur Bart und Lisa sind die Helden der Geschichten, auch der jüngste Simpson-Sproß, die kleine Maggie, steht mitunter im Mittelpunkt. Da sie als Baby nicht viel tun kann, verlegte der Autor die Story kurzerhand ins Reich der Träume. Als Bürgermeisterin macht sie einen dreisten Räuber von Gläschennahrung dingfest - unverkennbare Tagesrestverarbeitung dessen, daß ihr Dad, statt sie am Abend zu füttern, die ganzen Gläschen selber aufgegessen hat. Die vielen aufgefutterten Gläschen schlagen sich indessen auch in Homers Träumen nieder: Bei ihm ist sein Töchterchen ebenfalls Bürgermeisterin. Am meisten schockt ihn aber, daß sie ihm kein Bier ausschenken will.

20. August 2008


Bart Simpson Comics - Sonderband 5
"Das brillante Bart Simpson Buch"
Karen Bates, John Costanza, Bill Morrison und andere (Zeichner)
James W. Bates, Chuck Dixon, Tom Peyer und andere (Autoren)
Panini Verlag, Stuttgart, August 2008
120 Seiten, farbig, Kleinformat, Softcover 9,95 Euro