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ANTIQUARIAT/123: DC-Crossover "Batman - Tarzan" von Ron Marz und Igor Kordey (SB)


Ron Marz / Igor Kordey


"Batman - Tarzan"

DC-Crossover in zwei Bänden



Bruce Wayne, darf ich Ihnen vorstellen: John Clayton, Lord Greystoke. Auch bekannt als Tarzan, Sohn der Affen.

Sehr erfreut.

Gleichfalls.


Als sich Bruce Wayne und Tarzan anläßlich einer von dem einflußreichen Gothamer Millionär finanzierten Afrika-Ausstellung mit seltenen Artefakten zum ersten Mal begegnen, hat der Dschungelkönig noch keine Ahnung, daß er Batman gegenübersteht. Doch schon in der Nacht kommt es zu einer zweiten Begegnung, als das Museum überfallen wird. Eine in ein Katzenkostüm gekleidete Frau verschafft sich über das Dach Zutritt und stiehlt mehrere wertvolle Kunstgegenstände. Bei ihrer Flucht wird sie von Batman gestellt, und auch Tarzan, der von seinem Hotelbalkon aus die Ereignisse verfolgt hat, tritt auf den Plan. Es stellt sich heraus, daß die Frau keine gewöhnliche Diebin ist, vielmehr holt Prinzessin Khefretari das Eigentum ihrer Stadt und ihres Volkes zurück.

Die verborgene Stadt Memnon, so erzählt sie, wurde von dem skrupellosen Archäologen und Abenteurer Finnegan Dent entdeckt, der mit Hilfe seiner afrikanischen Söldner alles raubte, was er in die Finger bekam. Bruce Wayne alias Batman hatte davon natürlich keine Ahnung, er ging davon aus, daß der Archäologe auf eine verlassene Stadt gestoßen war. Nun setzt er alles daran, zu verhindern, daß Dent ein weiteres Mal über Memnon herfällt. Doch das dürfte schwierig werden, denn dieser ist bereits zu seiner - von der Wayne Foundation finanzierten - zweiten Expedition nach Afrika aufgebrochen.

Obwohl die drei eilends nach Afrika aufbrechen, wobei Batman die Prinzessin über seine Identität als Bruce Wayne im Unklaren läßt - aus gutem Grund, denn schließlich hat Wayne mit seiner großzügigen Finanzspritze das Unternehmen des Archäologen erst möglich gemacht - kommen sie zu spät. Dent und seine Leute sind bereits vor Ort und es gelingt ihnen, Khefretari als Geisel zu nehmen. Aller Skrupel ledig, schießt Dent auf den Vater der Prinzessin und verwundet ihn tödlich. Im Sterben nimmt er seiner Tochter das Versprechen ab, alles zu tun, um Memnon zu bewahren. Dent verlangt nun von der Prinzessin, ihn zu heiraten, damit das Volk ihn als neuen Herrscher akzeptiert. Sie geht darauf ein und kann auch nicht verhindern, daß Batman und Tarzan den Krokodilen zum Fraß vorgeworfen werden ...


*


Batman muß lernen, daß in Tarzans Dschungel andere Gesetze gelten als in seinem eigenen, dem Großstadtdschungel. Und so wie Tarzan sich in Gotham an Batmans Regeln gehalten hat ("Greystoke, ich werde in meiner Stadt keinen Mord zulassen.") muß Batman sich in Afrika an Tarzans Regeln halten, die da lauten: "Hier gibt es nur Jäger und Gejagte."

Ein ebenso originelles wie ungewöhnliches Crossover ist Ron Marz und Igor Kordey mit "Batman - Tarzan" gelungen, auch wenn manchmal ein wenig zu sehr auf den gängigen Klischees herumgeritten wird ("Warum läuft ein Millionär in einem Kostüm herum und schwingt sich über Häuserdächer?" - "Warum lebt ein Adliger im Dschungel und schwingt sich von Baum zu Baum? Wir beschützen beide unseren Dschungel, Greystoke."). Die Zeichnungen fallen wegen des in weiten Teilen exotischen Szenarios zumindest in der Gestaltung der Hintergründe auf angenehme Weise aus dem gängigen Superhelden-Standard heraus. Kurz, für alle Freunde des einen oder des anderen Helden - oder von beiden - ist diese Geschichte ein gefundenes Fressen, das auch für kleinere Geldbeutel erschwinglich ist.

Die in den USA in vier Teilen erschienene Mini-Serie wurde in zwei 52seitigen Heften mit Hochglanzcover zusammengefaßt. Eine redaktionelle Ergänzung erfährt das Crossover durch einen kurzen Abriß zu dem Tarzan-Erfinder Edgar Rice Burroughs sowie eine Tarzan-Filmografie.

27. Juli 2009


DC-Crossover (31/32) "Batman - Tarzan"
Ron Marz/Igor Kordey
Dino-Verlag, Stuttgart, Dezember 1999 / Februar 2000
je 52 S., Heftbindung, farbig, damaliger Preis: DM 6,90