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ANTIQUARIAT/063: Schöne Weihnachtscomics für Kinder (SB)




Heute wollen wir Ihnen zwei schöne Weihnachtscomics für Kinder vorstellen, die uns in den vergangenen Jahren aufgefallen sind. Vielleicht stoßen Sie ja zufällig auf einen davon. Ihre Kids werden es Ihnen danken.


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"Ein Fest für den Weihnachtsmann"

Wie jedes Jahr macht sich Umbala aus dem sonnigen Kilikiki im Dezember auf den Weg zum Nordpol, um seinen Freund, den Weihnachtsmann, zu besuchen. Doch als er am Pol ankommt, herrscht dort eine für diese Jahreszeit ganz untypische Ruhe, weil der Weihnachtsmann und seine hilfreichen Wichtel viel früher als sonst mit der Herstellung der vielen, vielen Spielzeuge und Süßigkeiten fertig geworden sind.

Gerade als man sich über die unverhofften Ferien freuen will, taucht der Eisbär mit der alarmierenden Nachricht auf: Genau 126.479 Wunschzettel sind nicht bearbeitet worden, weil es bei den Menschen einen Streik gegeben hat, und die Briefe der Kinder nicht rechtzeitig weitergeleitet worden sind. Wie soll man es jetzt bloß noch schaffen, die ganzen Geschenke fertig zu bekommen, zumal der Grünwichtel ausgerechnet jetzt die Nase voll von der ganzen Arbeit hat und beschließt, in den Streik zu treten?

Obwohl der Weihnachtsmann, die Wichtel, der Eisbär, Umbala und sogar der grummelige Troll, der bisher einsam im Wald gelebt hat, ihr letztes geben, scheint das diesjährige Weihnachtsfest ausfallen zu müssen, denn am Ende fehlen immer noch 8420 Geschenke. Und wenn mehr als 8000 Kinder keine Geschenke bekommen, dann will der Weihnachtsmann überhaupt keine Geschenke abliefern ...

FRANK LE GALL, vor allem durch seine mehrfach ausgezeichnete Serie "Theodor Pussel" als Vertreter der neuen "Ligne Claire" bekannt, zeigt sich mit diesem Werk von einer ganz anderen Seite. Als Märchenerzähler gibt er der alten Geschichten vom Weihnachtsmann in liebevollen Bildern ein ganz neues Gesicht.

Von dieser optisch wie inhaltlich unkonventionellen und herzerfrischenden Weihnachtsgeschichte wird sich bestimmt jeder verzaubern lassen - ohne Alterbeschränkung!

"Ein Fest für den Weihnachtsmann"

von Franc Le Gall
Carlsen Verlag, Hamburg, 1997
56 S., Hardcover, 4farbig, Querformat
ISBN 3-551-73371-6


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"Hallo, kleiner Weihnachtsmann!"

Das Album "Hallo, kleiner Weihnachtsmann!" von Lewis Trondheim (Szenario) und Thierry Robin (Zeichnungen) kommt völlig ohne Worte aus und ist daher auch für Kinder geeignet, die noch nicht lesen können. Doch auch größere Kinder und Erwachsene werden an dieser Geschichte, die erzählt, wie es dem Weihnachtsmann auch in diesem Jahr wieder gelingt, trotz aller Probleme rechtzeitig alle Geschenke fertigzubekommen und zu verteilen, ihre Freude haben.

In einer reinen Bildgeschichte wie dieser kommt es ganz besonders auf die Details an. Da wird etwa der Weihnachtsmann, der mit seinen großen und kleinen Helfern auf einer einsam gelegenen Eisinsel am Nordpol lebt, des morgens von einem Wecker in Igluform geweckt, aus dem in Abwandlung zur Kuckucksuhr ein Mini-Teddy mit einer kleinen Trompete entsteigt, den der noch völlig verschlafene Weihnachtsmann jedoch geflissentlich ignoriert. Auch ein Frosch mit einer etwas größeren Trompete vermag es nicht, ihn zu wecken. Dies gelingt erst der Krake, die mit ihren zahlreichen Armen ein ganzes Arsenal an Musikinstrumenten gleichzeitig betätigen kann. Auch im weiteren Verlauf ist der Weihnachtsmann auf seine zahlreichen Helfer angewiesen: Ein Vogel nimmt ihm die Schlafmütze ab, zwei weitere ziehen ihm "im Vorbeiflug" die Hosen an, zwei Kaninchen stellen die ihm Stiefel so in den Weg, daß er nur noch hineinzuschlüpfen braucht, der Pinguin erinnert an das Zähneputzen, usw. Das alles ist so liebevoll in Bilder verpackt, daß das Betrachten nicht nur ein- oder zweimal Kurzweil bereitet.

Nachdem er das Haus verlassen hat, bringen die Schneebriefträger dem Weihnachtsmann stapelweise Wunschzettel von Kindern aus aller Welt. Er bietet ihnen einen Tee an, den diese jedoch ablehnen, da sie sonst schmelzen würden. Zu einem leckeren Eis sagen sie jedoch nicht nein! Nun geht es an die Arbeit. Penibel notiert der Weihnachtsmann die Wünsche der Kinder und stellt lange Listen der Dinge her, die produziert werden müssen. Doch kaum ist die gewaltige Geschenk-Maschine in Gang gesetzt, gibt es auch schon eine Störung. Der Grund ist schnell gefunden, denn die Apparatur, die mit Verpackungsmaterial und anderen Abfällen "gefüttert" wird, hat keinen Nachschub mehr. Es nützt auch nur wenig, das der Weihnachtsmann eilig sämtliche Vorräte aus seinem Kühlschrank verspeist, bis ihm schon beinahe schlecht ist, denn auch dieser Rohstoff ist schnell verbraucht. Nun ist guter Rat teuer. Schließlich hat der Weihnachtsmann eine glänzende Idee: Wo viele Menschen wohnen, muß es auch viel Abfall geben. So entschließt er sich, eine Großstadt aufzusuchen ...

Daß es auch im weiteren Verlauf der Geschichte nicht ohne Schwierigkeiten und Probleme abgeht, können sich kleine wie große Leser sicher denken. Auf jeden Fall erwartet sie ein spannendes Abenteuer, bei dem man den Weihnachtsmann von einer ganz neuen Seite kennenlernt.

Hallo, kleiner Weihnachtsmann!"
von Thierry Robin und Lewis Trondheim
Carlsen Verlag, Hamburg, Oktober 2000
48 Seiten, Softcover, farbig
ISBN 3-551-74792-X


20. Dezember 2007